20 Mai 2014

{Buchvorstellung} Veggie: Französisch Vegetarisch

Heute möchte ich Euch Veggie: Französisch Vegetarisch*, das neue Kochbuch der Stiftung Warentest, genauer vorstellen. Zunächst habe ich mich sehr auf das Buch gefreut, da ich zum einen die französische Küche liebe und zum anderen immer auf der Suche nach besonderen, fleischlosen Kochbüchern bin. 





Inhalt 

Mit 500 Rezepten ist das Buch prall gefüllt. Bevor es mit den Rezepten aber losgeht, hat die Autorin (und Bloggerin) Clea eine liebevolle Einleitung gestaltet, in der ganz ungezwungen die verschiedenen Ernährungstypen (Flexitarier, Veganer, Rohköstler...) erklärt werden. Ohne belehrend zu wirken, geht sie außerdem auf eine ökologisch- bzw. biologisch-verträgliche Ernährung ein und zeigt anschaulich die Folgen unserer verschiedenen Ernährungsweisen auf. Sie beschreibt anhand von Statistiken (mit Quellenangabe!) außerdem die positiven Effekte auf den Klimawandel, wenn jeder seine Ernährung auch nur ein kleines bisschen umstellt. Wir sollten also nicht nur uns selbst, sondern auch unserer Erde zuliebe, auf unsere Ernährung achten! 

Die Rezepte sind aufgeteilt nach den Kategorien Frühstück und Brunch, vollwertige Gerichte, Tellergerichte, schnelle Snacks, Gäste einmal anders bewirten, und Desserts. An die Rezepte schließt sich ein Rezeptregister nach Zutaten und ein Rezeptregister nach Alphabet sortiert an, was bei der Rezeptmenge durchaus hilfreich ist. 


Gestaltung

Für diejenigen unter Euch, die sich daran stören, nehme ich es gleich vorweg: zu den meisten Gerichten gibt es kein Foto. Mich persönlich stört das nicht, ich weiß aber, dass die Fotos für manch einen nicht nur Appetitanreger, sondern auch Hilfe darstellen. Die Fotos, die im Buch enthalten sind, sind aber alle sehr ansprechend und zeigen teilweise sogar verschiedene Arbeitsschritte. 

Ansonsten findet man pro Seite etwa 2-5 Rezepte, alle mit Personenangaben und teilweise auch mit verschiedenen Varianten oder hilfreichen Tipps. 

Jedes Kapitel ist farblich anders gestaltet, was ganz hilfreich für die Übersicht ist. 

Rezepte:

Das Wichtigste in einem Kochbuch sind natürlich die Rezepte und hier war ich zunächst aus folgendem Grund irritiert: sie sind  lange nicht alle französisch, sondern von allen Küchen der Welt inspiriert. Da gibt es Tapiokapudding, Scones, Pilaw, Hummus, Tortilla, Sushi und so weiter. Zwar gibt es auch diverse Tartes  oder mal ein Omelette - aber eben nur ab und zu mal zwischen vielen "unfranzösischen" Rezepten. Wer also ein Kochbuch der typisch französischen vegetarischen Küche sucht, wird hier vielleicht enttäuscht sein. Der Name des Buches ist daher ein wenig irreführend und beruht vermutlich darauf, dass die Autorin Französin ist und hier ihre Lieblingsrezepte teilt.

Dennoch tut das den Rezepten keinen Abbruch, diese sind nämlich durchaus kreativ. Da gibt es zum Beispiel ein Räuchertofu-Steak mit Topinambur, eine Polenta-Tarte mit Zucchini und Sesam oder Pancakes aus Gemüsepüree mit Joghurtaufstrich.

Bei den Zutaten fällt auf, dass viele eher ungewöhnlich sind (zumindest für meine Art zu Kochen). Reismiso, Cashewmus, Gomasio (?), Reissirup, Seidentofu, Oliven-Tofu, Fonio, Panch Phoron (Gewürzmischung) oder Umeboshi-Paste sind nur ein paar Zutaten, die ich definitiv nicht normalerweise in der Küche habe. Auch findet man sehr viele Rezepte mit Tofu, Seitan oder Milchersatzprodukten wie Reis- oder Hafersahne. 

Wer sich darauf einlassen kann und Lust darauf hat, neue Zutaten kennenzulernen, für den ist das Buch sicherlich sehr empfehlenswert. Die Rezepte sind definitiv außergewöhnlich und nicht in jedem Kochbuch zu finden!

Der Selbstversuch

Auf der Suche, nach einem Rezept, das ich gerne nachkochen würde, bin ich auf die Linsen-Erdnuss-Sauce gestoßen. Und weil ich alle benötigten Zutaten daheim hatte, habe ich auch gleich losgelegt.

1 Glas rote Linsen
3 Tomaten
1 Tl Kreuzkümmel
1 Lorbeerblatt
2 El Erdnussbutter
3 getrocknete Tomaten

Die Linsen mit 2 Gläsern Wasser, Kreuzkümmel, Lorbeer und den gewürfelten Tomaten in einem Topf aufkochen lassen. 20 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Das Lorbeerblatt herausnehmen, Erdnussbutter und getrocknete Tomaten zufügen. Dann alles pürieren. 

Die Sauce gab es bei mir zu Gemüse Couscous.


Fazit:

Zunächst hat mich die Sauce nicht ganz überzeugt. Nach kräftigem Nachwürzen mit Salz und Pfeffer, etwas Paprika- und Chilipulver war sie aber dann doch ganz lecker. Salz und Pfeffer-Angaben fehlen im Buch übrigens komplett - entweder ist das Absicht, oder man soll sich Salz und Pfeffer selbst dazu denken, ich weiß es nicht. Die Sauce hat zum Couscous letztendlich ganz gut gepasst, ich hatte mir jedoch mehr davon erhofft. Ein einziges Rezept sagt natürlich nicht viel über die Qualität des Buches aus. Um die Rezepte genauer beurteilen zu können, werde ich wohl noch ein paar nachkochen müssen. 

Insgesamt ist das Buch wirklich schön gemacht und die Rezepte durchaus kreativ und ungewöhnlich! Wer nicht nur nach französischen Rezepten sucht und auch kein Problem mit viel Tofu und anderen ungewöhnlicheren Zutaten hat, wird an dem Buch bestimmt Freude haben!

Stiftung Warentest/Cléa: „Veggie - Französisch vegetarisch“, Hardcover, 336 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Euro 19.90, ISBN 978 3 86851 097 3, erschienen bei Stiftung Warentest, Berlin.

Weitere Informationen:
www.test.de




*Rezensionsexemplar /Affiliate-Link

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