19 Januar 2014

Projekt Glutenfrei: Teil 1

Während ich das große Glück habe, so ziemlich alle Lebensmittel ohne spürbare Nebenerscheinungen essen zu können, gibt es zunehmend mehr Menschen, die von Nahrungsmittelunverträglichkeiten betroffen sind und sich deswegen besonders ernähren müssen.

Eine besondere Ernährungsweise, von der man in letzter Zeit immer mehr hört und liest, ist die glutenfreie Ernährung. Im Supermarkt entdeckt man in immer mehr Regalen als glutenfrei gekennzeichnete Produkte und in so manchen Zeitschriften tummeln sich glutenfreie Rezepte. Es muss also Menschen geben, die glutenfrei essen. Aber warum? Und was ist Gluten überhaupt? Ist die glutenfreie Ernährung gesund oder ungesund? Ist das was für Jedermann?


Mit diesen Fragen und noch vielen weiteren habe ich mich intensiv auseinandergesetzt. Ich habe mich nicht nur eingehend über die glutenfreie Ernährung informiert, ich habe auch glutenfrei gekocht, gebacken und mit einer jungen Frau gesprochen, die sich dauerhaft glutenfrei ernährt. Ich bin glutenfrei essen gegangen, habe glutenfrei eingekauft und ein Hotel kennengelernt, in dem unter anderem auch glutenfrei gekocht wird. Von all diesen Erlebnissen möchte ich Euch in der kommenden Woche gerne erzählen und ich würde mich freuen, wenn ihr mich auf meiner kleinen Reise begleitet.

Was ist eigentlich Gluten?

Mein erstes Aha-Erlebnis: Es heißt GutEEEn und nicht GlUUUten, die Betonung liegt auf der zweiten Silbe. Ernährungstechnisch ist das sicherlich nicht relevant, als Germanistin finde ich es aber dennoch erwähnenswert ;).

Und jetzt wird es etwas chemisch: Gluten ist nämlich ein Eiweiß, das in verschiedenen Getreidesorten zu finden ist. Es dient als Kleber und sorgt im Mehl, zum Beispiel beim Brot backen, für die Bindung.

Okay. Bis hierher hört sich das doch ganz einleuchtend an. Und warum sollte/muss man nun auf dieses Klebereiweiß verzichten?

Während Gluten für die meisten von uns kein Problem darstellt, wird es von anderen Menschen nicht vertragen. Die häufigsten Formen der Gluten-Unverträglichkeit (GU)  sind die Weizenallergie und die Zöliakie. Seit einiger Zeit ist eine weitere Form der GU, die Glutensensitivität bekannt. Ich möchte gerne alle drei Formen kurz erläutern.

Bei manche Kindern und Erwachsenen mit der entsprechenden genetische Veranlagung führt die Aufnahme von glutenhaltigen Lebensmitteln zu einer ernsten Immunerkrankung im Darm, die eine chronische Entzündung und Rückbildung der wichtigen Dünndarmzotten zur Folge hat. Diese Zotten sitzen auf der Dünndarmschleimhaut und vergrößern damit die Oberfläche, über die Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen werden können. Sind diese Zotten aber nun entzündet oder zurückgebildet, können weniger bis keine Nährstoffe (Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralsalze) mehr aufgenommen werden. Das hat Unterernährung und Mangelerscheinungen zur Folge. Diese dauerhafte Unverträglichkeit von Gluten nennt man Zöliakie und Betroffene können ihr nur mit dem kompletten Verzicht auf Gluten entgegenwirken. 

Die Glutensensitivität ist ebenfalls eine glutenbedingte Funktionsstörung die plötzlich und in jedem Alter auftreten kann. Anders als bei Zöliakie könnte es sich aber um eine vorübergehende Unverträglichkeit handeln, die nach einer glutenfreien Diät über einen Zeitraum von mindestens 1-2 Jahren wieder besser werden kann. 

Anders als Zöliakie und Glutensensitivität sind bei einer Weizenallergie die im Weizen enthaltenen Proteine ein Allergieauslöser. Anhand von Haut- und Bluttests kann festgestellt werden, ob es sich um eine Unverträglichkeit oder eine Allergie handelt. 

Mehr zu Zöliakie, Weizenallergie und Glutensensitivität könnt ihr hier nachlesen. 






Es gilt also:

Die glutenfreie Ernährung ist kein angesagter Wellness-Trend und auch keine Super-Diät. In erster Linie ist sie eine Therapie für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen kein Gluten zu sich nehmen können. Beauty- und Gewichtsprobleme sind kein Grund, sich glutenfrei zu ernähren.













Was muss man bei einer glutenfreien Ernährung beachten?

Viele Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Fisch, Fleisch, Eier und Gemüse enthalten von Natur aus kein Gluten. Bei weiterverarbeiteten Nahrungsmittel besteht allerdings die Gefahr, dass diese mit Gluten in Berührung gekommen sind. Seit 2005 müssen diese Lebensmittel mit dem Glutenfrei-Symbol, der durchgestrichenen Ähre, gekennzeichnet werden. Das gibt Menschen mit einer GU die Gewissheit, dass sie ein Produkt sicher verzehren können. 

Weitere Infos Zur Ernährungsumstellung, glutenfreie Rezepte und weitere Hilfestellungen für ein glutenfreies Leben findet Ihr auf www.gluten-unvertraeglichkeit-erkennen.de oder aber auf  www.schaer.com.













Nach der heutigen kleinen Einführung findet Ihr hier in der kommenden Woche in insgesamt 8 Teilen (diesen eingeschlossen) zahlreiche Tipps, leckere Rezepte, Interviews und vieles mehr  rund um die glutenfreie Ernährung.

*Dieses Projekt wird unterstützt von Dr. Schär, dem Experten für glutenfreie Ernährung.

Blogger Template designed By The Sunday Studio.